Tag 50 - 52: Redwood National und State Parks
Die Redwood National and State Parks (RNSP) im Norden Kaliforniens sind ein Zusammenschluss aus einem Nationalpark und drei State Parks (Del Norte Coast Redwoods State Park, Jedediah Smith Redwoods State Park und Prairie Creek Redwoods State Park). Auf einer Fläche von etwa 560 km2 schützt der Park 45 Prozent der verbliebenen Küstenmammutbaumprimärwälder (“old-growth coast redwood forest”).
Der Küstenmammutbaum alias Coast Redwood (Sequoia sempervirens) ist vom Aussterben bedroht und nur noch an wenigen Orten zu finden, da sie in der Vergangenheit großflächig wegen ihres Holzes gefällt wurden. Das Holz ist wegen seiner Langlebigkeit und Feuerfestigkeit beliebt. Dadurch, dass Redwoods in ihrer Rinde hauptsächlich Wasser anstelle von Harz haben, ist die Rinde feuerfest und schmort eher als das sie brennt. So kann es sein, dass ein Redwood durch wiederholte Waldbrände “innerlich” verkohlt und sogar hohl ausbrennt, die Rinde jedoch bestehen bleibt, den Baum weiterhin stützt und dieser weiterlebt. Die Mammutbäume können mehr als 2000 Jahre alt werden und während dieser Zeit eine stolze Größe von etwa 115 m und einen Umfang von 8 bis 9 m erreichen. Ganz schön beeindruckende Riesen.
Wir starten unsere Tour im Norden des RNSP im Jedediah Smith Redwoods State Park im Hiouchi Visitor Center. Von dort aus geht es den Howland Hill Rd Scenic Drive durch einen Wald voller Baumriesen. Die Straße schlängelt sich durch die riesigen Baumstämme und lässt einen wirklichen klein vorkommen - selbst wenn man in einem großen Auto sitzt.
Entlang des Stout Memorial Grove Trails lassen sich weitere Mammutbäume bestaunen. Insbesondere die hohlen Baumstämme und die riesigen Wurzeln umgefallener Bäume beeindrucken uns besonders.
Auch im Grove of the Titans finden sich, wie der Name schon andeutet, unzählige riesige Mammutbäume.
Anschließend geht es raus aus dem Wald und Richtung Küste an den Crescent Beach und Enderts Beach, einem Teil des RNSP, direkt an der Pazifikküste mit schönen Sandstränden. Das Meer ist jedoch, wie meistens an der amerikanischen Pazifikküste, aufgepeitscht, trüb und lädt überhaupt nicht zum Baden ein.
Auch weiter südlich ergeben sich vom Yurok Loop Trail aus schöne Ausblicke auf die Küste und Küstenvegetation.
Wir erreichen den Klamath River Overlook und anschließend den Coastal Drive mit dem High Bluff Overlook.
Entlang des Coastal Drives werden wir unser Auto für die Nacht parken und ein kurzes Stück den Berg hinauf zu unserem Backcountry Camp Flint Ridge wandern. Das Camp ist schön im Wald gelegen mit kleinen Ausblicken aufs Meer und vor allem inklusive Meeresrauschen - und das sogar vollkommen kostenlos.
Am nächsten Morgen fahren wir wieder durch Mammutbaumwälder entlang des Scenic Drive über den Newton B. Drury Parkway, welcher Teil des Prairie Creek Redwoods State Park ist. Hier befindet sich auch einer der größten Bäume des Parks: Big Tree. So richtig einschätzen, welcher letztendlich der größte Baum ist, lässt sich wohl nicht, aber hierbei handelt es sich auf jeden Fall um ein besonders großes und beeindruckendes Exemplar.
Von hier aus geht es in die Hügel und den Redwood National Park.
Wir folgen der, doch sehr kurvigen und rumpeligen, Bald Hill Road bis zum Tall Tree Trailhead. Hierfür haben wir uns gestern spontan noch einen Permit für den Nachmittag geholt - mit diesem, und dem zugehörigen Zahlencode, können wir uns selbst die Schranke öffnen und die circa 10 km lange Schotterstraße bis zum Start des Wanderwegs hinabfahren. Vom Trailhead geht es dann hinab zum Ufer des Redwood Creek, umgeben von riesigen Bäumen.
Wir fahren wieder zurück zur Hauptstraße und den Bergkamm etwas hinab und stoppen beim Lady Bird Grove Trail hat einige tolle Mammutbäume und interessante Informationen zu bieten. Insbesondere auch hohle und ausgebrannte Exemplare.
Am frühen Abend erreichen wir nach toller Anfahrt über einen bewaldeten Hügel den Gold Bluff Beach Campground und entscheiden uns spontan dazu, heute noch die Wanderung durch den Fern Canyon zu machen.
Eigentlich war das für den folgenden Morgen geplant - jedoch erfahren wir, dass die Straße zum Canyon ab heute Abend für mehrere Tage geschlossen sein wird. Auf dem Weg zum Fern Canyon müssen wir auf der Schotterpiste noch mehrere Schlaglöcher und flache Bäche durchqueren, wieder einmal sind wir froh, dass wir einen SUV als Mietwagen haben.
Der Fern Canyon ist eine kleine Schlucht, deren Wände komplett mit Farn bewachsen sind - daher wohl der Name - und dadurch ein gewisses Dschungelgefühl ausstrahlt. Zum Glück hatten wir uns vorher informiert, dass der Weg durch das Flussbett führt und extra unsere Wassersandalen angezogen.
Zurück am Auto machen wir uns schnell auf den Weg zum Campingplatz, denn der Sonnenuntergang naht und den wollen wir am Strand verbringen. Unser Campingplatz liegt direkt an den Dünen und ein Weg führt in kurzer Zeit zum Strand.
Nach einer, abgesehen vom Meeresrauschen, ruhigen Nacht bekommen wir am nächsten Morgen Besuch von einem Wapitibullen, der unweit unseres Campingplatzes durch die Dünen läuft und sein beachtliches Geweih präsentiert.
Anschließend fahren wir weiter: Erst Richtung Süden auf dem Highway 101 und halten beim Sue Meg State Park, wo man vom Wedding Rock aus einen schönen Blick auf die schroffe Felsküste hat.
Nach einem Mittagessen am Ufer eines Flusses geht es dann weiter ins Landesinnere durch den Six Rivers National Forest auf der CA 299 Richtung Osten. Hier ändert sich die Landschaft wieder einmal gänzlich: statt feuchter Küste nun trockenes Mittelgebirge. Das Autothermometer klettert auf 38 ºC - hier kommt eine Abkühlung im parallel zur Straße fließenden Fluss genau richtig.
Später kommen wir noch an der Whiskeytown National Recreation Area vorbei - auch hier kann man wunderbar baden.
Wir durchqueren Redding und erreichen Abends unser nächstes Ziel, den Lassen Volcanic Nationalpark.