Tag 35 - 36: Las Vegas
Las Vegas entsprechend haben wir uns in einem Hotel mit Kasino einquartiert – leider in keinem der großen, bekannten Häuser, sondern in einem kleineren in zweiter Reihe. Direkt beim Tropicana gelegen, sind wir dennoch sehr zentral am berühmten Strip. Und da wir sowieso nicht vorhaben den Tag im Zimmer oder dem Resortbereich zu verbringen, erschien uns dies eine gute, auch etwas preisgünstigere Lösung. Auch wenn die berühmten Hotels direkt Strip - Luxor, Bellagio, Ceasars Palace, The Mirage, The Venetian um nur ein paar zu nennen - wirklich beeindruckend sind … Aber die darin befindlichen Kasinos und Malls können wir ja auch so anschauen 😉.
Am ersten Vormittag fahren wir jedoch erstmal zum circa 60 km entfernten Hoover Dam. Wie auch schon beim Grand Canyon, dem Glen Canyon und Lake Powell spielt der Colorado River hier eine entscheidende Rolle - denn sein Wasser wird an der Grenze von Nevada und Arizona zum 170 km (!) langen Lake Mead aufgestaut. Dabei erfüllt er drei Zwecke: Er ermöglicht eine geregelte Wasserabgabe an die stromabwärts gelegenen Gegenden und legt frühere Überschwemmungsgebiete für die Landwirtschaft trocken, dient der Stromerzeugung für die gesamte Region und schafft mit dem Lake Mead ein Wasserreservoir und Erholungsgebiet für Las Vegas. Die in den 1930er Jahren erbaute Talsperre war damals mit 221 m Höhe die höchste Staumauer der Welt. Unser Ticket erlaubt es uns das Museum zur Geschichte und Funktionsweise der Talsperre sowie einen Teil von innen anzuschauen. So fahren wir mit einem Aufzug tief hinab in die gigantische Staumauer und stehen vor riesigen Röhren, die enorme Mengen an Wasser führen können.
Auch das Museum ist durchaus interessant. Hier lernt man viel zur Baugeschichte und Herangehensweise sowie einige interessante Fun-Facts:
- der Damm wiegt mit 6,6 Millionen Tonnen circa 18-mal so viel wie das Empire State Building und die Arbeitersiedlung Boulder City war mit zeitweise über 7000 Einwohnern die größte Stadt Nevadas - unvorstellbar, wenn man an das riesige, sich heute fast bis an den Damm ausdehnende Las Vegas denkt
- die Mauer musste in kleinen “Blöcken” gegossen und mit einer gigantischen Kühlmaschine und vielen Rohren abgekühlt werden, da das Aushärten des Betons sonst geschätzte 125 Jahren gedauert hätte
- heute erzeugt der Damm über 2000 MW an elektrischer Energie, das entspricht fast der Leistung des Deutschen Isar Atomkraftwerks vor seiner Abschaltung
Nachdem wir noch ein wenig auf der Staumauer selbst herumspaziert sind und auch die Aussicht von der neuen, den Canyon des Colorado River überspannenden, Autobahnbrücke genossen haben, geht es zurück nach Las Vegas.
Auf dem Rückweg legen wir noch einen Stopp bei einem großen Outdoorgeschäft ein, um ein wenig Ausrüstung zu shoppen. Nachmittags sind wir dann zurück am Hotel und machen uns bei warmen 30 Grad auf den Weg zum Strip. Wir schauen uns die großen Kasinos wie z.B. das Excalibur, das Bellagio und das The Venetian von innen an, spielen ein paar Runde Roulette (und hören mit einem kleinen aber sehr befriedigenden Gewinn auf) und bestaunen die nachgebauten Städte und Sehenswürdigkeiten: Venedig, New York, Paris. Besonders das The Venetian beeindruckt mit einem nachgebauten Kanal im Gebäudeinnern: inklusive pseudo-italienischer Gondolieri, Rialtobrücke und Markusturm – alles unter einem dauerblauen Himmel. Auch die turmreiche Burg des Excalibur, die Wasserspiele und der weltgrößte Schokoladenbrunnen beim Bellagio sowie die Feuershow beim The Mirage zeigen den exzentrischen Charakter dieser Stadt.
Am folgenden Morgen machen wir uns auf den Weg zurück nach Kalifornien und unternehmen noch einen Abstecher zur Red Canyon National Conservation Area. Hier kann man einem Scenic Drive durch die Landschaft folgen. Nach den tollen Landschaften, die wir in den Tagen vorher bestaunen durften, sind wir hier allerdings doch ein wenig enttäuscht. Das macht allerdings gar nichts - denn wir haben schon viele grandiose Dinge gesehen und haben auch Grund zur Annahme, dass noch viele tolle Ausblicke auf uns warten.