Tag 25: Canyonlands Island in the Sky District & Goblin Valley

Von Moab fahren wir Richtung Norden und biegen nach ein paar Meilen links ab. Nach zwei Serpentinen sind wir dann auch schon oben auf der Mesa. Dabei vergessen wir ganz, dass wir uns unterwegs eigentlich noch die, auf dem Satellitenbild sehr spannend aussehenden, Pottasche-Becken ansehen wollten …

Vom Aussichtspunkt direkt an der Straße zum Canyonlands NP hat man einen tollen Ausblick auf zwei Buttes: links Merrimac Butte, rechts Monitor Butte.

Bis zum zweiten Teil des Canyonlands National Park, dem Island in the Sky District ist es nun nicht mehr weit. Die Erkundung des Parks gestaltet sich recht einfach: alle Sehenswürdigkeiten sind mehr oder weniger direkt mit dem Auto über eine der drei größeren Straßen des Parks zu erreichen, die den Tafelberg erschließen.

Hier gibt es nicht nur ein scönes Parkschild - sondern auch noch einen zugehörigen Pfosten als Auflagefläche für Kameras, um auch ohne fremde Hilfe ein schönes Bild von sich selbst zu schießen.

Wir halten am Visitor Center für ein Picknick und um einen Blick in den Shafer Canyon zu werfen. Es ist beeindruckend zu sehen, wir man die Gravel Road auf dem tieferliegenden Plateau angelegt hat und wie sich diese am Hang entlangzieht - nah am Abgrund hinab zum nächsten Plateau.

Wir fahren bis zum südlichen Ende und wandern dann entlang des Grand View Point Trail bis zum südlichsten Punkt, dem Grand View Point Overlook. Die Ausblicke rechts und links hinab sind grandios: Die Landschaft verteilt sich über mehrere Stufen und ist mit Canyons durchzogen.

360º-Panorama vom Grand View Point Overlook, bei dem man sich vorstellen muss, dass das die beiden Enden aneinandergrenzen. Dann erkennt man in einer Richtung die “Insel” des Junction Butte und in der anderen die langgezogene Mesa, auf der sich der Nationalpark erstreckt. Allerdings sieht man nicht den Zusammenfluss von Green River und Colorado River - denn diese namensgebende “Kreuzung” verdeckt der Junction Butte.

Auch die beiden nächsten Stopps, White Rim Overlook und Candlestick Tower Overlook, bieten grandiose Ausblicke auf die zerklüftete Landschaft.

Blick vom White Rim Overlook.
Candlestick Tower Overlook

Mit einem kurzen Zwischenstopp beim Green River Overlook, geht es weiter zum Mesa Arch, welchen man vom Parkplatz nach wenigen Schritten erreicht.

Wir haben das Gefühl, dass hier verglichen mit den anderen bisher besuchten Nationalparks, recht wenig los ist. Auch wenn vor Ort nun kein Delicate Arch wie im benachbarten Arches National Park auf die Besucher wartet, so sind die Ausblicke doch schon sehr beeindruckend. Womöglich liegt es auch gar nicht daran, dass Island in the Sky eher klein (solange man nur die allgemein erreichbaren Gebiete und ausgewiesenen Sehenswürdigkeiten betrachtet) - sondern daran, dass diese Gegend einfach so reich an faszinierender Natur ist und die Urlaubstage der meisten Reisenden doch eher gezählt sind. Und auf dem Weg zurück zur Küste warten schließlich noch viele weitere Highlights. Da müssen Kompromisse gemacht werden - und vermutlich deshalb fliegt dieser Teil vom Canyonlands NP aus vielen Reiseplänen raus.

Für uns geht es zu einem weiteren Ziel, dass sich nicht in jeder Reiseplanung findet - einen Besuch aber auf jeden Fall lohnt: Goblin Valley State Park. Wir fahren also zurück Richtung Moab und nach einem kurzen Intermezzo auf der Interstate 70 fahren wir auf die Utah State Route 24, welche anfangs schnurgerade durch die Landschaft verläuft, durch immer neue Buttes in der Ferne aber nicht langweilig wird. Im weiteren Verlauf wird sie in einem Canyon durch den Capitol Reef National Park führen - aber alles zu seiner Zeit.

Wir erreichen Goblin Valley am späten Nachmittag. Das warme Licht der Abendsonne passt perfekt zu diesem Ort, dem nicht nur der Name “Tal der Kobolde” etwas Mystisches und Spirituelles verleiht. Aufgereiht stehen hier wenige Meter hohe Felsformationen, in denen man mit ein wenig Fantasie durchaus Kobolde erkennen mag. Ihre Zahl geht sicherlich in die Tausende. Dazwischen einige Touristen, die gut für einen Größenvergleich sind.

Kobolde, überall Kobolde!
Wir lassen die Kobolde zurück und fahren die Straße entlang des Temple Mountain zurück.

Mit untergehender Sonne wird es Zeit einen Platz für unser Zelt zu suchen. Diesen finden wir im vom Bureau of Land Management verwalteten Gebiet um den Temple Mountain, in dem wildes Campieren explizit erlaubt ist und von den Amerikanern auch begeistert gemacht wird. Das Gebiet ist aber so weitläufig, dass wir einen Platz mit grandiosem Ausblick weit weg von allen anderen finden - dem High Clearance und Allrad sei Dank.