Tag 8 - 9: Von Ventura über Los Angeles nach San Diego

Tag 8

Von unserer Tour nach Santa Cruz Island zurückgekehrt und am späten Nachmittag wieder am Festland gelandet, fahren wir über Oxnard an der Küste entlang - wieder auf dem Highway 1 - durch das “zerfledderte”, entlang an der Küste gestreckte Malibu hindurch.

Mugu Point zwischen Oxnard und Malibu. Hier durchschneidet der Highway 1 den Mugu Rock in beeindruckender Weise.

So langsam geht die Sonne unter und wir fahren passenderweise auf dem Sunset Boulevard durch Pacific Palisades und Beverly Hills. In der Hoffnung noch einen schönen Blick auf das nächtliche LA zu erhaschen, fahren wir den Mulholland Drive, eine Panoramastraße in den Santa Monica Mountains oberhalb des Großraums Los Angeles, hinauf. Für einen nächtlichen Blick auf das nördlich dieses Kammes gelegene Burbank reicht das Licht gerade noch - besonders lohnenswert ist er aber nicht, da Burbank anders als LA keine wirkliche Skyline besitzt.

Wir entscheiden uns also den Rest der Panoramastraße auf den nächsten Tag zu verschieben und fahren lieber noch am Walk of Fame vorbei.

Wenn man genau hinschaut, dann sieht man auf den Bürgersteigen die “Sterne der Stars”.

Wir sehen zwar nur ein paar der berühmten Sterne, wohl aber den ganzen Trubel, der selbst zu dieser Zeit herrscht - das reicht für uns. 😉 Zwar sind wir bereits in LA und die Rushhour ist auch schon lange durch - dennoch sind es noch gute 40 Minuten Fahrt bei freien Straßen bis zu unserem Hotel. Diese “Stadt” (streng genommen ist Los Angeles selbst gar nicht so groß, aber die Übergänge zu den angrenzenden Städten sind fließend - ähnlich dem Ruhrgebiet, in welchem Städte “aneinander gewachsen” sind) ist einfach riesig. Die Metropolregion Los Angeles zählt über 13 Millionen Einwohner und gehört damit zu den einwohnerstärksten der Welt.

Unser Hotel - und auch das mexikanische Restaurant, in welchem wir zu Abend gegessen haben, liegen in dem als “Gangland” bezeichneten Bereich der Metropolregion - allerdings zeigt ein Blick auf die Karte, dass ein Großteil der Stadt in diese Grenzen fällt. Wir haben uns jedenfalls zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt.

Tag 9

Wir starten mit einem Frühstück im Hotel und stellen fest, dass Amerikaner anscheinend gerne genau so zum Hotelfrühstück erscheinen, wie sie aufgestanden sind: im Schlafanzug. Eine kurze Recherche zeigt: scheint wirklich ein gängiges “Ding” zu sein, welches bei europäischen Touristen für Augenreiben sorgt.

Erster Stopp ist Venice Beach. Leider hält die Bewölkung an. Der lange, gut gepflegte Sandstrand, der Ocean Front Walk, die Wall Painting Area und Muscle Beach sind dennoch schön anzuschauen und einen Besuch wert.

Anschließend fahren wir nochmal zum westlichen Beginn des Mullholland Drives (streng genommen starten wir erst bei der Abfahrt der Interstate 405) und geben ihm eine zweite Chance bei Tageslicht.

Gigantische Freeways bahnen sich durch die “Stadt”. 7 Spuren pro Richtung haben wir durchaus mal gesehen.

Und diesmal begeistert er uns wirklich: Die breite Straße führt in vielen Kurven durch die Hügel, ist gespickt mit View Points, an welchem man bequem anhalten und Fotos schießen kann, ohne immer halb auf der Straße stehen zu müssen, und gewährt viele tolle Ausblicke auf Burbank, Los Angeles, Santa Monica und wie die Städte nicht alle heißen. Und natürlich auf die Prachtvillen an den Hängen der Hügel.

In den Hollywood Hills angelangt haben wir vom Hollywood Bowl Overlook einen grandiosen Blick über besagte Bowl (ein Amphitheater für Freiluftkonzerte), die breite US 101, auf die Skyline von Downtown Los Angeles und natürlich auf das berühmte Hollywood Sign.

Trivia: Das heute weltberühmte Schild mit Kultstatus und Imitationen weltweit war ursprünglich eine Idee zur Bewerbung eines neu geschaffenen Baugebietes. 1923 ließ man die Buchstaben für den Schriftzug “HOLLYWOODLAND” auf der Flanke von Mount Lee aufstellen. Mithilfe von 4000 Glühbirnen wollte man für die Grundstücke werben. Einige Jahre später jedoch ries ein Erdrutsch die letzten vier Buchstaben mit sich. 1978 hat man dann den verbliebenen Schriftzug “HOLLYWOOD” neu errichtet.

Wir fahren anschließend noch zum Lake Hollywood Park, von welchem man einen besseren Blick auf das Schild haben soll, weil näher - wir würden jedoch eher den vorherigen Aussichtspunkt empfehlen, da man nicht so von “unten hinauf” zum Schild schauen muss, dort deutlich weniger Touristen waren und man einfach noch so viel mehr sieht.

Zwei freundliche Biker hatten uns an eben diesem Aussichtspunkt im Gespräch bereits davor gewarnt in der Rushhour weiter Richtung Süden, Richtung San Diego, zu fahren - und sie hatten vollkommen recht.

Immerhin gibt es einiges an Street-Art zu sehen - und wenn es sich schon staut, so kann man wenigstens richtig hinschauen.

Mangels Alternativen machen wir genau das - und benötigen für die ca. 110 km bis San Clemente, wo als Teil des San Onofre State Beachs der San Mateo Campground liegt, gute 3 h. Der Verkehr durch die Stadt ist wirklich ätzend und die Entscheidung, vom Freeway abzufahren, um den Stau “zu umfahren”, bereuen wir sehr schnell.

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang kommen wir an einem der Strände von San Clemente an.