Von GaPa durch die Partnachklamm zum Kreuzeckhaus und über die Höllentalklamm zurück

Auch wenn die Wettervorhersage wenig vielversprechend ist: Wir machen uns auf zu einem Hüttenwochenende oberhalb von Garmisch-Partenkirchen. Wir fahren mit der Bahn in die Berge und kommen pünktlich, entspannt und komfortabel an. Bei strahlendem Sonnenschein geht es dann vom Bahnhof aus den Geologischen Lehrpfad entlang. Hier gibt es am Ufer der Partnach alle möglichen lokalen und ortsfremden Gesteinsvariationen zu sehen. Viele davon sind aber vermutlich nur von einem studierten Geologen zu unterscheiden - für uns als Laien sieht dann doch sehr viel sehr ähnlich aus. Einfacher gestaltet es sich bei den ebenfalls ausgestellten Mineralien und Halbedelsteinen - hier erkennt man auch als Grünschnabel etwas.

So wird der Weg durch Partenkirchen auf jeden Fall nicht langweilig und schon bald erreichen wir den Eingang der Partnachklamm. Diese erfreut sich auch trotz des nicht gerade günstigen Eintrittspreises von 10 € großer Beliebtheit, insbesondere auch beim internationalen Publikum. Allerdings durchaus zu Recht, denn am Fels entlang und durch ihn hindurch dem Lauf der Partnach zu folgen, ist schon wirklich beeindruckend.

Die Partnach, bevor sie in ihre Klamm fließt.

Nach der Klamm bleiben wir im Tal der Partnach und wandern parallel zu dieser, bis wir nach rechts abzweigen und anfangen Höhenmeter zu machen. Der Aufstieg zieht sich ein wenig - insbesondere die unzähligen Kehren kurz vor Erreichen des Grats, welche zusätzlich durch querliegende Baumstämme blockiert werden.

Blick vom Grat gen Osten auf die Flanke des Karwendelgebirges.

Nach Erreichen des Grats, welcher sich vom Kreuzjoch über das Kreuzeck zum Längenfelderkopf und schließlich zum Osterfelderkopf zieht, geht es dann schnell. Nach wenigen Minuten erreichen wir gegen 14:00 unser Tagesziel: das Kreuzeckhaus.

Da wir noch etwas zu früh dran sind, um unser Zimmer zu beziehen, entscheiden wir uns für einen Spaziergang zur Kreuzalm, wo wir auf einen Kaiserschmarrn einkehren.

Blick auf Albspitze links, rechts hinten die Zugspitze.

So langsam ziehen nun auch die Wolken auf, die eigentlich als Teil eines Gewitters bereits für den frühen Nachmittag angekündigt waren. Tatsächlich regnen wird es dann allerdings erst in der Nacht. Die tolle Sicht auf die Alpspitze und die Zugspitze kommt leider schon vorher durch aufziehende Wolken abhanden.

Nachdem wir ein schönes, kleines Zweibettzimmer zugeteilt bekommen haben vertreiben wir uns die Zeit bis zum Abendessen mit Kartenspielen. Nach dem nicht schlechten, wenn auch einfachen “Dreigängemenü” ziehen wir uns für heute zurück.

Am nächsten Morgen haben wir es nicht sonderlich eilig, denn es regnet - und hat dies schon seit Stunden getan und wird es auch für den Rest des Tages. Aber das macht nichts, denn wir sind darauf eingestellt. Nach dem guten Hüttenfrühstück machen wir uns also in Regengarnitur auf den Weg.

Fazit zum Kreuzeckhaus: recht große Hütte, dadurch im Speisesaal doch etwas laut, teils sehr in die Jahre gekommen, teils frisch saniert. Dennoch ist das kleine Zimmer mit eigenem Waschbecken (und sogar heißem Wasser) durchaus bequem und genau das Richtige für uns. Das Essen war soweit gut, die Wirtsleute freundlich und die Übernachtungstarife eher günstig.

Viel sieht man nicht - aber dafür sind auch nur wenige Wanderer in bei diesem “mystischen” Wetter unterwegs.

Wir wandern unterhalb des Längenfelderkopfs Richtung Schwarzenkopf. Da die Sicht aufgrund der Bewölkung gegen null geht, entscheiden wir uns gegen den, wenn auch kurzen, Aufstieg auf dessen Gipfel - denn den gleichen Blick (ins Graue) haben wir auch von unten. 😉 Ein gewisses Highlight ist der Knappensteig, über welchen wir zur Höllentalklamm hinabsteigen.

Nicht nur, dass der Weg durchaus anspruchsvoll ist (immerhin als T4 ausgezeichnet) und schöne Blicke auf spontan entstandene Wasserfälle gewährt; es gibt auch einige alte Minenreste am Wegesrand zu sehen. Reizvoll wäre es ja schon mal in so einen Minenschacht genauer hineinzuschauen - aber vermutlich keine besonders gute Idee. Vermutlich ist es deshalb auch verboten. 😉 Von den Hängen fließt das Wasser herab und wir müssen spontan einige Bäche queren. Teils teilt man sich den Weg auch mit dem Wasser.

Der rauschende Hammersbach, der durch die Höllentalklamm hinab in das gleichnamige Dorf fließt, bevor er in die Loisach mündet.

Eigentlich haben wir geplant heute bis zum Eibsee zu wandern und von dort mit der Zugspitzbahn zurück nach Garmisch zu fahren - blasen dieses Vorhaben jedoch ab und entscheiden uns stattdessen für den Weg durch die Höllentalklamm nach Hammersbach, um dann dort in die Bahn zu steigen. Es regnet mehr oder weniger ohne Unterbrechung; dank passender Kleidung sind wir allerdings noch nicht ganz nass. Wir betreten nun die Klamm und hier zeigt sich, dass auch ein so verregneter Tag für etwas gut sein kann: Es ist der ideale Tag um die Höllentalklamm zu besuchen, denn die erhöhten Wassermassen rauschen umso beeindruckender durch ihr enges Bett. Außerdem fließt überall von den Felsen Wasser hinab in die Klamm. Und auch im Tunnel, der die Klamm entlangführt, fließt und tropft es. Ob das jetzt am Regen liegt, oder ob das immer so ist, können wir allerdings nicht ausmachen.

Am Eingang, bzw. für uns ja am Ausgang der Höllentalklamm, wärmen wir uns bei einem weiteren Kaiserschmarrn in der winzigen Gaststube der Höllentaleingangshütte auf.

Im Anschluss geht es dann über den Klammweg hinab nach Hammersbach. Dort fahren wir mit der Zahnradbahn nach Garmisch-Partenkirchen und weiter nach München zurück.

Am Ende eines schönen, wenn auch etwas nassen, Hüttenwochenendes bleibt nur noch die Frage: wie lautet der Plural von “Klamm”? “Klamms”? “Klämme”? Alles falsch. Laut Duden sind es die “Klammen”. 😉


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